Agri-PV Voraussetzungen: Was Sie wissen müssen
Die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) verbindet landwirtschaftliche Nutzung mit der Erzeugung erneuerbarer Energie. Um eine solche Anlage erfolgreich zu implementieren, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Anforderungen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Agri-PV-Anlagen.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Agri-PV
Die Installation von Agri-PV-Anlagen unterliegt spezifischen gesetzlichen Vorgaben. Seit dem 7. Juli 2023 ist die Privilegierung kleiner Agri-PV-Anlagen im Baugesetzbuch (§ 35 Abs. 1 Nr. 9 BauGB) verankert. Demnach sind Agri-Photovoltaikanlagen bis zu einer Größe von 2,5 Hektar im räumlich-funktionalen Zusammenhang mit einem landwirtschaftlichen Betrieb privilegiert. Dies bedeutet, dass für solche Anlagen kein Bebauungsplan erforderlich ist und der Bauantrag direkt eingereicht werden kann.
Trotz dieser Erleichterung müssen dennoch alle erforderlichen Gutachten und Unterlagen für den Bauantrag vorgelegt werden. Dazu zählen unter anderem Umweltverträglichkeitsprüfungen und Nachweise zur landwirtschaftlichen Hauptnutzung. Es ist daher ratsam, frühzeitig mit der zuständigen Baubehörde Kontakt aufzunehmen, um alle notwendigen Schritte abzuklären.
Technische Anforderungen an Agri-PV-Anlagen
Die baulichen Anforderungen für Agri-PV-Anlagen sind in der DIN SPEC 91434 festgelegt. Diese Norm definiert die Kriterien für die landwirtschaftliche Hauptnutzung und grenzt Agri-PV von herkömmlichen PV-Freiflächenanlagen ab. Wesentliche Punkte sind:
Es ist empfehlenswert, bei der Planung und Umsetzung von Agri-PV-Anlagen Fachleute hinzuzuziehen, um die Einhaltung aller technischen Standards sicherzustellen.
Fördermöglichkeiten für Agri-PV
Die Bundesregierung unterstützt die Installation von Agri-PV-Anlagen durch verschiedene Förderprogramme. Im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2023 sind Agri-PV-Anlagen auf Ackerflächen, Flächen mit Dauerkulturen und Grünlandflächen förderfähig, ausgenommen Moorböden und Naturschutzgebiete.
Zudem sieht das Solarpaket I der Bundesregierung vor, dass mindestens 50 Prozent des PV-Zubaus als Dachanlagen erfolgen sollen, um den Druck auf landwirtschaftliche Flächen zu reduzieren. Es ist daher wichtig, sich über aktuelle Fördermöglichkeiten und Ausschreibungsbedingungen zu informieren, um von finanziellen Unterstützungen profitieren zu können.
Fazit
Die Installation einer Agri-PV-Anlage bietet Landwirten die Möglichkeit, nachhaltige Energie zu erzeugen und gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktion fortzuführen. Um die Voraussetzungen für Agri-PV zu erfüllen, sind sowohl rechtliche als auch technische Anforderungen zu beachten. Eine frühzeitige Planung und Abstimmung mit den zuständigen Behörden sowie die Einhaltung der geltenden Normen und Standards sind entscheidend für den erfolgreichen Betrieb einer Agri-PV-Anlage.