Agri-PV in Baden-Württemberg: Forschungsprojekte und Praxisanlagen
Die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) spielt eine zentrale Rolle in der Energiewende. In Baden-Württemberg wird intensiv an innovativen Lösungen gearbeitet, um landwirtschaftliche Flächen effizient doppelt zu nutzen. Pilotanlagen und Forschungsprojekte liefern wertvolle Erkenntnisse für eine breite Anwendung. Doch welche Projekte gibt es bereits, und welchen Beitrag leistet das Fraunhofer ISE?
- Vorteile der Agri-PV Technologie
- Die Rolle des Fraunhofer ISE
- Forschungsschwerpunkte
- Das APV-Resola Forschungsprojekt
- Weitere Praxisanlagen & Pilotanlagen
- Fazit

Warum ist Agri-PV in Baden-Württemberg wichtig?
Baden-Württemberg setzt verstärkt auf Agri-PV-Modellregionen, um eine nachhaltige Landwirtschaft mit erneuerbarer Energie zu verbinden. Die Technologie bietet mehrere Vorteile:
- Doppelte Flächennutzung: Landwirtschaft und Solarstromproduktion können kombiniert werden.
- Erneuerbare Energie: Direkt auf landwirtschaftlichen Flächen erzeugter Strom fördert die Energiewende.
- Wetterschutz: PV-Module schützen vor Extremwetter wie Hagel oder Dürre.
- Wirtschaftlichkeit: Landwirte können den erzeugten Strom selbst nutzen oder verkaufen.
Besonders am sonnenreichen Oberrhein bietet Agri-PV wirtschaftlich attraktive Möglichkeiten.

Forschung & Entwicklung: Die Rolle des Fraunhofer ISE
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) ist maßgeblich an der Agri-PV-Entwicklung beteiligt. Es testet neue Technologien, begleitet Praxisprojekte und analysiert die Wirtschaftlichkeit der Anlagen.
Forschungsschwerpunkte:
- Bifaziale und semitransparente Module: Tests zeigen, dass bifaziale Module bis zu 15 % mehr Energie aufnehmen, indem sie Licht von beiden Seiten nutzen.
- Integration in landwirtschaftliche Kulturen: Anpassung der Modulhöhe und Anordnung, um Erträge zu optimieren und Schattenwirkung gezielt zu nutzen.
- Wirtschaftlichkeitsanalysen: Bewertung von Erträgen, Amortisationszeiten und Rentabilität für Landwirte.

Agri-PV- Projekt in Baden-Württemberg: APV-Resola
Ein zentrales Forschungsprojekt ist APV-Resola, das seit 2016 in Heggelbach (Baden-Württemberg) durchgeführt wird. Unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) und in Kooperation mit der Universität Hohenheim werden hier die Auswirkungen von Agri-PV auf landwirtschaftliche Erträge, Wasserhaushalt und Bodenverhältnisse erforscht.
Kernaspekte des Projekts:
- 0,3 Hektar große Versuchsanlage mit einer halbtransparenten PV-Überdachung zur simultanen landwirtschaftlichen Nutzung.
- Untersuchung von Kulturpflanzen wie Weizen, Kartoffeln, Kleegras und Sellerie unter verschiedenen Licht- und Klimabedingungen.
- Vergleich mit konventionellen Anbauflächen, um agronomische Effekte zu quantifizieren.
- Installierte Leistung: 194 kWp, mit einer jährlichen Stromproduktion von 250 MWh.
Weitere Praxisanlagen & Agri-PV Pilotanlagen in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg fördert Agri-PV-Pilotanlagen, um die Technologie unter realen Bedingungen zu testen. Einige der wichtigsten Anlagen sind:
Schlussfolgerung: Bedeutung von Agri-PV für Baden-Württemberg
Die Forschung in Baden-Württemberg zeigt, dass Agri-Photovoltaik eine vielversprechende Lösung zur nachhaltigen Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen darstellt. Durch wissenschaftlich begleitete Langzeitstudien wie APV-Resola sowie anwendungsnahe Modellprojekte werden fundierte Erkenntnisse über Ertragssicherung, Wasserersparnis und wirtschaftliche Effizienz gewonnen. Dies bildet die Basis für die zukünftige breitere Implementierung von Agri-PV in Deutschland.