Photovoltaik bald unwirtschaftlich? Was wirklich hinter der Diskussion steckt

Der Ausbau von PV-Anlagen galt jahrelang als sichere Bank – gut für die Umwelt, gut für den Geldbeutel. Doch plötzlich wird über ein mögliches Ende der Förderung diskutiert: 0 % Mehrwertsteuer soll wegfallen, die Einspeisevergütung gestrichen und obendrauf noch Netzgebühren für Anlagenbesitzer? Was ist da los – und lohnt sich die Investition in eine PV-Anlage jetzt überhaupt noch?

Warum die aktuelle Debatte für Verunsicherung sorgt


  • Mehrwertsteuerbefreiung

    Die Mehrwertsteuerbefreiung soll wegfallen.

  • Einspeisevergütung

    Die Einspeisevergütung könnte abgeschafft werden.

  • Netznutzungsgebühren

    Zusätzliche Netznutzungsgebühren für Anlagenbesitzer stehen im Raum.

  • Klingt absurd? Ist aber ernst gemeint. Und das verunsichert viele, die eigentlich mit dem Gedanken gespielt haben, selbst in eine PV-Anlage zu investieren.

Wie geht es jetzt mit unseren PV Anlagen weiter?


Wer profitiert – und wer verliert?

Die aktuellen Pläne scheinen vor allem eines zu bezwecken: Die wirtschaftliche Attraktivität von PV-Anlagen zu schwächen. Denn: Je mehr Haushalte sich selbst mit Strom versorgen, desto weniger Strom verkaufen die großen Konzerne.

Laut aktuellen Zahlen erzeugen PV-Anlagen in Deutschland jährlich rund 72 TWh Strom. Davon werden etwa 12,4 TWh direkt selbst verbraucht – das sind Milliardenverluste für die Stromriesen. Kein Wunder also, dass der Ruf nach neuen Gebühren laut wird.

Rechnet sich eine PV-Anlage dann überhaupt noch?

Ein Beispiel aus dem Video zeigt es deutlich:

  • Eine typische 10 kWp-Anlage mit Speicher kostet rund 20.000–25.000 €.
  • Der Eigenverbrauch liegt bei ca. 38 %.
  • Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh ergibt das ca. 1.140 € jährliche Ersparnis, plus rund 430 € Einspeisevergütung.

Fazit: Je nach Förderung liegt die Amortisationszeit bei 13–15 Jahren.

Ohne Einspeisevergütung oder mit Mehrwertsteuer steigt sie schnell auf 18–24 Jahre – und dann wird’s wirtschaftlich eng.

Ein passendes Rechentool zur Wirtschaftlichkeit findest du im Video – ideal zum Selbstausprobieren!

Die Argumentation der Konzerne: Fair oder vorgeschoben?

Die Stromkonzerne behaupten, PV-Anlagen würden die Netze überlasten. Aber:

  • Das EEG gibt es seit 25 Jahren.
  • Der Netzausbau wurde verschlafen.
  • Wärmepumpen und E-Autos belasten das Netz im Winter deutlich stärker als PV-Anlagen.

Statt Lösungen zu fördern – z. B. Kurzzeitspeicher oder smarte Zähler – wird der Schwarze Peter jetzt den PV-Besitzern zugeschoben. Eine klassische Spaltung der Gesellschaft, diesmal zwischen "PV-Besitzern" und "Nicht-Besitzern".

Was heißt das für dich als Interessent?

Falls du über eine Anlage nachdenkst, gilt jetzt mehr denn je: Rechnen lohnt sich. Die pauschale Aussage „PV rechnet sich immer“ gilt so nicht mehr. Wer Strom für Wärmepumpe, E-Auto oder hohen Haushaltsverbrauch braucht, kann trotzdem profitieren – aber nur mit individueller Planung.

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Fazit: PV lohnt sich – aber nicht mehr für jeden

Die aktuellen Diskussionen sind noch nicht gesetzlich beschlossen, doch sie zeigen: Die Richtung hat sich verändert. Wer auf eine eigene PV-Anlage setzt, wird in Zukunft stärker auf Wirtschaftlichkeit achten müssen – und nicht mehr einfach „drauflos installieren“.

Dein Stromverbrauch, deine Gegebenheiten, dein Ziel – das muss zusammenpassen, damit sich eine Anlage weiterhin lohnt.